Kinder-Architektur-Workshops

Zum Tag der Architektur werden Kinderworkshops angeboten. Unter fachkundiger Anleitung können die Kinder sich spielerisch mit dem Thema Architektur auseinander setzen. Das Element Wasser bspw. spielte im Jahr 2012 eine besondere Rolle – entweder bei der Planung und dem Bau eines Kinderschwimmbeckens oder draußen, bei spielerischen Experimenten mit Wasser. Aber auch der Bau einer „UrLaube“ oder das erforschen eines historischen Gebäudes standen auf dem Programm.

Übersicht über verschiedene Kinderworkshops

KINDER-ARCHITEKTUR-WORKSHOPS ZUM TAG DER ARCHITEKTUR 2010

Auch am diesjährigen ‚Tag der Architektur’ am 26./27. Juni 2010 präsentierte sich der Berufsstand der Architekten mit jüngst fertiggestellten Bauwerken der Öffentlichkeit. Kieler Woche, WM und Sommerwetter waren eine starke Konkurrenz, aber für die Architektur-Interessierten und angehenden Bauherren war dies kein Hindernis. Der bundesweite Tag der Architektur steht für Baukultur und Gestaltung und sein diesjähriger Leitgedanke ‚Horizonte’ bezog sich nicht nur sprichwörtlich auf Schleswig-Holsteins Weite, sondern auf die Arbeit des Architekten und dem von ihm gestalteten Lebensraum – für Offenheit, Weitsicht und Herausforderung – für den Aufbruch, sich Neuem zu öffnen.

In diesem Sinne hat die Architektenkammer Schleswig-Holstein den Tag der Architektur zum ersten Mal um ein Kinderprogramm zum Mitmachen ergänzt. In ganz Schleswig-Holstein fanden Aktionen von Architekten für Kinder statt – u.a. zu den Themen Energie, Material, ‚Raum-Forschung’, Stadtspaziergänge und vieles mehr.

In Kiel fand unter dem Motto ‚Ich habe einen (T)Raum!’ ein Modellbauworkshop für Kinder im Architekturbüro Ax5 Architekten bda unter der Betreuung von D. Yrsa Möller, Architektin, statt. 7 Mädchen im Alter zwischen 6 und 10 Jahren sammelten einen Vormittag lang spielerisch ihre erste Raumerfahrung und bekamen dabei Anregungen von Frau Möller und Herrn D. Struve, Architekt. Die Begeisterung war groß: Nach einem Bürorundgang und Beantwortung der Fragen zu den Zeichnungen, den Computern und den vielen, vielen Akten gab es eine kurze Bild-Einführung in die Entwicklung des Modellbaus in der Baukunst bis hin zur computeranimierten 3-D-Darstellung. Großes Interesse gab es auch zu den bürointernen Modellen von Kinderhäusern, Banken und Sportstadien – bis endlich der Karton freigegeben wurde. In nur drei Stunden zeichneten, vermaßten, schnitten und klebten die Mädchen ihre Traumhäuser und Grundstücke zusammen. Am Schwierigsten – das fanden die Kleinen wie sonst auch die Großen – war der Anfang, die Ideenfindung. Er erforderte höchste Konzentration, Gespräche und viele Skizzen, damit das eigene Haus so aussah, wie gewünscht. Der Umgang mit Skizzenrolle und Maßstab klappte nicht immer beim ersten Mal – dafür gab es Anregungen und Unterstützung von Frau Möller und Herrn Struve. Mitreißend waren der Spaß und die Begeisterung der Kinder für das Planen, Zeichnen und Modellbauen. Die Ergebnisse sind so unterschiedlich und kreativ, wie die Ideen, die die Mädchen umsetzen wollten: Linn, 7 Jahre plante ein Haus für 100 Verwandte am Wasser, Sophie, 10 Jahre, ein Haus für sich selbst, mitten im Wasser, weil es im Sommer das Haus so schön kühlt und Kerrin, 6 Jahre, die Jüngste, bevorzugte einen Bungalow mit nahezu Mies van der Rohe’schen Dimensionen. Die Modelle wurden nach Hause und teilweise bereits mit in die Schule genommen – insgesamt wurde das Angebot so gut angenommen, dass Ax5 Architekten das Experiment sicher im nächsten Jahr wiederholen wird.

Bei dem Workshop ‚Mit Ariadne in den Lübecker Gängen’ erkundeten acht Kinder – vier Mädchen und vier Jungen – zwischen 8 und 10 Jahren mit den Landschaftsarchitektinnen Maria Julius und Anne Werning einen Häuserblock der Lübecker Altstadt. Ausgehend von der alten Geschichte des Königssohns Theseus und Ariadne, die im Labyrinth des Ungeheuers Minotaurus gefangen ist, spannten die Kinder im Labyrinth der Gänge zur Orientierung einen Faden. Sie erkundeten welche weiteren Möglichkeiten es gibt, sich zu orientieren und merkten sich diese Punkte: eine zerbeulte Regenrinne, ein dicker Kletterbaum, eine Maske, die wie Minotaurus aussieht! Die Kinder maßen die Abstände zwischen den Orientierungspunkten entlang des Fadens und versuchten, die Länge des gesamten Weges abzuschätzen. Das gelang ziemlich gut! Das Ergebnis ist ein ganz besonderer Plan des Altstadtquartiers im Maßstab 1:100. Die Kinder haben hier ihre gemalten Orientierungsobjekte mit dem Maßstab eingemessen und eingeklebt. In der Realität überprüften sie noch einmal den entstandenen Plan. Stimmen die Abzweigungen? Gibt es weitere Ausgänge aus dem Quartier? Wo kommen wir hin, wenn wir aus diesem Gang heraustreten? Die Kinder haben das Quartier jetzt im Griff, verlaufen werden sie sich hier nicht mehr und vielleicht fällt ihnen die Orientierung jetzt auch in anderen Räumen leichter.

Im zweiten Architektur-Workshop in Lübeck beschäftigten sich die Kinder unter Anleitung des Architekten Erik Marr vier Stunden mit dem Thema ‚Material macht Architektur – Architekturskulpturen aus Schrott’. Beginnend mit der Besichtigung der Abrissbaustelle am Parkhaus Hüxtertor sollten die Kinder eine Idee für das Grundstück entwickeln und im Modell verwirklichen. In den Räumlichkeiten des Alten Pastorats von St. Aegidien wurden die zur Verfügung gestellten Materialien, die eher als Schrott geläufig sind, ausprobiert. Die Kinder erkundeten die unterschiedlichen Eigenschaften von Holz, Metall, Papier und Kunststoff und bauten mit Hilfe von Heißklebepistolen maßstäbliche Modelle. Das Material sollte dabei seine eigene Wirkung am Modell entfalten. Entstanden sind spannende und phantasievolle Ideen für das zu planende Gebiet: Parkanlagen mit begehbaren Skulpturen ersetzen nun das Parkhaus. Abschließend wurden die Ergebnisse in das Stadtmodell im Maßstab 1:100 eingesetzt und zum Andenken fotografiert.

Auch im nächsten Jahr werden wieder Workshops zum Tag der Architektur in Schleswig-Holstein angeboten, die sich auf viele neugierige und experimentierfreudige Kinder freuen.

Maria Julius, Erik Marr , D. Yrsa Möller, Kathi Tullney

GLÜCKSTADT – ZEITDETEKTIVE ERKUNDEN DAS PROVIANTHAUS

durchgeführt von

Susanne Kreth und Antje Grothkopp-Steiner
Am Altendeich 56
25376 Borsfleth

NEUMÜNSTER – ENTWURF UND BAU EINES KINDERSCHWIMMBECKENS

durchgeführt von

Reinhold Wuttke
Wuttke Architekten Studio 42
Bahnhofstraße 42
24534 Neumünster

KIEL – WASSER AM THORWALDSENPFAD

durchgeführt von

Gunnar ter Balk
Landschaftsarchitekt BDLA
Sophienstraße 21
23560 Lübeck

HOHWACHT – BAU EINER „URLAUBE“ IM „PIRATENLAGER“ HOHWACHT

durchgeführt von

Dr. Ing. Florian Liedl
ALSE GmbH
Dorfplatz 3
24238 Selent