ARGE Baurecht: Streit verkünden, wenn selbstständiges Beweisverfahren droht

Bauen ist komplex, Mängel sind in der Praxis häufig nicht zu vermeiden. Solange die Gewährleistungsfrist läuft, muss der für den Bauabschnitt zuständige Unternehmer den Schaden auf eigene Kosten beheben. Da Planung und Ausführungen miteinander verbunden sind, haften Planer und Baufirmen als Gesamtschuldner. Bei Baumängeln müssen sie klären, wer dafür haftet – der Planer, die Baufirma, ein Handwerker, ein Subunternehmer? In jedem Fall, so die Arbeitsgemeinschaft für Bau- und Immobilienrecht (ARGE Baurecht) im Deutschen Anwaltverein (DAV), müssen die am Bau Beteiligten ihre Interessen wahren, beispielsweise, wenn der Auftraggeber ein selbstständiges Beweisverfahren beantragt, um etwaige Baumängel feststellen zu lassen. In diesem Fall, so rät die ARGE Baurecht, sollten Planer umgehend den Streit verkünden, denn das selbstständige Beweisverfahren liefert bereits die Beweise für ein eventuelles, späteres Gerichtsverfahren. Außerdem läuft häufig schon die Verjährung des Gesamtschuldnerausgleichsanspruchs und sollte gehemmt werden. Da die am Bau Beteiligten zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen, wen der Bauherr zum Schluss belangt, müssen sie sich gegenüber den anderen Gesamtschuldnern absichern. Die ARGE Baurecht empfiehlt deshalb Planern, die ein selbstständiges Beweisverfahren auf sich zukommen sehen, sich umgehend vom Baurechtsanwalt beraten zu lassen.

Datum

1. Dezember 2014

www.arge-baurecht.com