Studentenwettbewerb 2016: Membrantragwerke




Im Rahmen des diesjährigen Studentenwettbewerbs für Studierende im Masterstudiengang Bauingenieurwesen stellte Prof. Michael Hoeft die Aufgabe, ein Membrantragwerk zu entwerfen und zu konstruieren. Membrantragwerke als leichte Flächentragwerke verbinden eine optimale Materialausnutzung mit einer beeindruckenden Formensprache. Das Charakteristikum dieser Konstruktionen ist das Gleichgewicht von gespannter Membranfläche und den diese Spannung aufnehmenden, stabilisierenden Rand- und Verankerungselementen. Die Aufgabe beinhaltete die Überdachung der bestehenden Tribünenanlage des Segel-Olympiazentrums Kiel-Schilksee mit einem Membrantragwerk – eine durchaus realistische Aufgabenstellung mit konkretem Ortsbezug, 5 Studierende nahmen an dem Wettbewerb teil.
Insgesamt zeigte sich das Preisgericht beeindruckt vom Arbeits- und Wettbewerbsergebnis. Die Darstellungen und Berechnungen sowie die Modelle hatten insgesamt eine hohe Qualität, die gestalterischen Aspekte und die Auseinandersetzung mit dem Ort wurden vom Preisgericht gewürdigt.
Die Juryteilnehmer des Axel-Bundsen-Preises 2016 waren Kai Trebes, Vorstandsmitglied der Axel-Bundsen-Stiftung, und die Hochschullehrer Prof. Günter Schall, Prof. Andreas Scheuring, Prof. Achim Laleik sowie – auf eigenen Wunsch hin nicht stimmberechtigt – Prof. Michael Hoeft. Die Preisverleihung fand am 19. Juli 2016 im Rahmen der Semester-Abschlussfeierlichkeiten der Fachhochschule Lübeck, Fachbereich Bauwesen, statt und wurde vom Vorsitzenden der Axel-Bundsen-Stiftung und Kammerpräsidenten Uwe Schüler im Beisein des Ersten Vizepräsidenten Harald Peter Hartmann vorgenommen.
Die Arbeit von Timm Paulsen setzte die Jury auf den 1. Platz. Sie beurteilte die Arbeit insgesamt als sehr überzeugend und gestalterisch ansprechend, die Stützen legen die Assoziation zu Segelbootmasten nahe, auch das Licht unter der Membran verstärkt den positiven Gesamteindruck.
Platz 2 ging an Nils-Lasse Kohrn. Auch diese Arbeit beurteilte die Jury als positiven Beitrag mit einem eigenständigen gestalterischen Konzept bei konsequenter konstruktiver Durcharbeitung.
Platz 3 wurde vom Preisgericht zweifach vergeben. Preisträger sind zum einen Harman Taha Otmann und zum anderen Florian Wolfgang Struzyna. Auch diese beiden Arbeiten wurden insgesamt als gelungen eingestuft, wiesen aber kleinere konstruktive und gestalterische Mängel auf.
Die Preisträger erhielten neben einer Urkunde jeweils ein Buch „Ingenieurbaukunst 2016“, dem 1. Preisträger wurde als zusätzliche Anerkennung das jüngst erschienene Werkverzeichnis über den gestaltenden Ingenieur Santiago Calatrava überreicht. Den teilnehmenden Studierenden wie auch den betreuenden Professoren einen herzlichen Dank. Bei nächster Gelegenheit werden Arbeiten zum Thema „Das Dorf im Haus“ zu begutachten und zu bewerten sein: nach der diesjährigen ingenieur-orientierten Studienarbeit dann also wieder eine aus dem Bereich des Architekturentwurfes. Wir alle dürfen auf die Ideen unseres Nachwuchses gespannt sein.