Rendsburger Hochbrücke im Jahr 2013
Im Jubiläumsjahr “100 Jahre Rendsburger Hochbrücke” bietet die Architekten- und Ingenieurkammer Schleswig-Holstein in Anlehnung an das Programm “Architektur macht Schule” verschiedene Aktionen für Schulen – für Lehrkräfte und Schüler – im Rahmen ihres einjährigen Sonderprogramms “Ingenieurbauwesen macht Schule” an.
Schülerwettbewerb „Schleswig-Holsteins Schulen bauen Brücken“ ab Klasse 8 | Fachrichtung Physik
Brücken üben eine besondere Faszination auf den Betrachter aus. Das perfekte Zusammenspiel aller Komponenten und die exakte Nutzung physikalischer Gesetzmäßigkeiten und umgebender Rahmenbedingungen sorgen jeweils für einzigartige Meisterwerke der Ingenieurbaukunst.
Mit der Auslobung dieses Wettbewerbs möchte die Architekten- und Ingenieurkammer Schleswig-Holstein gemeinsam mit dem Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen in Schleswig-Holstein für Fragen der Mathematik und Physik am Alltag sensibilisieren, Begeisterung für diese Fächer, und Interesse an Ingeieurbaukunst wecken und die Kreativität fördern … und wer weiß, vielleicht wird ja auf diesem Wege eine zukünftige Ingenieurin / ein zukünftiger Ingenieur entdeckt. Die Jury besteht u.a. aus Professoren und Dozenten des Fachbereichs Bauwesen der Fachhochschule Lübeck; die Arbeiten der Gewinnerteams sollen auf der Nordbau 2013 präsentiert werden.
Schüler-Foto-Projekt „Perspektivwechsel – Differenzen überBRÜCKEN“, ab Sek II | Fachrichtung Kunst
Wenn man offenen Auges durch die Welt geht, wird man feststellen: Modernes Leben ist ohne Brücken eigentlich gar nicht möglich! Diese Werke der Ingenieurbaukunst verbinden Länder, Menschen und Regionen, sorgen für direkte Wege, Transport- und Bewegungsmöglichkeiten. Brücken üben eine besondere Faszination auf den Betrachter aus.
Gemeinsam mit der Touristischen Arbeitsgemeinschaft NOK und dem Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holsteins bieten wir nach den Sommerferien 2013 an, im Rahmen des Kunstunterrichtes eine besondere Foto-Exkursion zur Rendsburger Hochbrücke zu erleben. Vor der Fahrt können Hintergründe zur Brücke recherchiert werden, im Zentrum der Exkursion zur Brücke steht dann die fotografische Aufgabe – das Fotografierern besonderer Details und Ausschnitte der Brücke – nach der Rückkehr werden schönste Bilder ausgewählt und im Rahmen einer selbst gestaltetetn Ausstellung in der Schule präsentiert. Und natürlich wird die Architekten- und Ingenieurkammer die gelungesten Fotos auch auf ihren Internetseiten präsentieren und in den Medien Werbung für die jungen Fotografen machen.
„Den Alltag studieren … Transferdenken fördern – Verbindungen schaffen“
Rendsburger Hochbrücke inspiriert Lehrkräfte aller Fachrichtungen und Klassenstufen zu besonderen Unterrichtseinheiten im Jubiläumsjahr
Passend zum Beginn der Fortbildungsexkursion am 01. Juni riss um 09:30 h der Himmel auf, und als die Teilnehmer die Wendeltreppe zur Aussichtsplattform erklommen, boten sich ein atemberaubendes Panorama und faszinierende Perspektiven auf die Konstruktionen der „Eisernen Lady“. Lehrkräfte der Fächer Kunst, Technik, Geschichte, Englisch und Französisch waren der Einladung der Architekten- und Ingenieurkammer Schleswig-Holstein, die Brücke zu besichtigen, über kleine aber feine Unterschiede ins Gespräch zu kommen, zu entdecken, wie sehr die Brücke auch mit unterschiedlichen Schulfächern zu tun haben kann, und frische Idee zu Themenreihen und besonderen Projekten im Unterricht zu sammeln, gefolgt. An der Rendsburger Hochbrücke kreuzen sich Schienen, der Landweg und der Seeweg, und während der Fahrt mit der Schwebefähre, während des Aufstiegs zur Brücke und des Spaziergangs durch den Tunnel, der den Kanal von unten quert, bestand reichlich Gelegenheit, sich fachlich und methodisch auszutauschen.
Es ist schon ein ganz besonderes Erlebnis, die Bewegungen der Brücke beim Aufstieg zu spüren, den Zug direkt vor der Nase vorbeirauschen zu sehen und auf die Geräusche der Brückenausdehnung in der Sonnenwärme aufmerksam gemacht zu werden. Und wie übersetzt man eigentlich das Wort „Schwebefähre“ ins Englische? Kunstlehrer beispielweise gingen der Frage nach, wieso die Brücke so ausnehmend ästhetisch ist. Sind Bauteile eingefügt, die keine Funktion haben, aber der Ästhetik dienen, oder ist die Brücke ein klares Beispiel dafür, dass pure Funktion durchaus auch ästhetisch sein kann? Wie fühlen sich echte Niete an? Eine Frage, die besonders diejenigen interessierte, die im Technikunterricht mit Schülern im kleineren Maßstab Kupferniete herstellen. Inwiefern lässt sich der Bau der Brücke in den Geschichtsunterricht integrieren? Und was ist das Besondere am Stahl der Rendsburger Hochbrücke? Wer gilt eigentlich als Begründer des Stahlbaus? Wie werden Brücken heute gebaut? Und war schon immer klar, dass die Rendsburger Hochbrücke tragen und funktionieren würde?
Es ist erklärtes Ziel der Kammer, die Baukultur zu fördern und auf sie aufmerksam zu machen! Und wer auf dem Besten vergangener Zeiten aufbaut, kann die Zukunft erfolgreich und mit Kreativität gestalten. Dass sich diese Exkursion gelohnt hat und alle Teilnehmer mit neuen Eindrücken und Ideen in ihren Arbeitsalltag zurückkehren – darüber herrschte Einigkeit. Ein schönes und bestätigendes Ergebnis, das uns motiviert, auch in Zukunft Exkursionsangebote zum Thema Baukultur in die Region anzubieten und überzeugend belegt, dass „Ingenieurbauwesen Schule macht“.
Ein besonderer Dank gilt der touristischen Arbeitsgemeinschaft Nord-Ostsee-Kanal (Monika Heise, Hans-Otto Kühl) dem Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (Ingrid Höpel) und ehrenamtlichen Kammermitgliedern und Ingenieuren (Reinhold Wuttke, Karl-Heinz Klinger).